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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Die psychischen Grundbedürfnisse verstehen I

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In meiner Arbeit, aber auch im Privaten ist eine Erkenntnis in den letzten Jahren immer mehr zu meiner Denkbasis geworden: alles was wir tun geschieht immer aus einer guten Absicht . Doch verhilft diese gute Absicht nicht immer zu einem guten Ergebnis. Dahinter steckt eine Haltung, von der Du vielleicht schon einmal gehört hast: Absolut jedes Verhalten hat seinen Grund, ganz egal ob ich es von außen direkt verstehen kann. Und vielleicht findest Du gerade, dass das im Alltag gar nicht so leicht ist, sich genau daran in herausfordernden Situationen zu erinnern. Da gebe ich Dir total recht. Vielleicht ist es auch eine ziemlich hochgesetzte Messlatte, in jeder schwierigen Situation logisch zu bleiben, stimmts? Vielleicht stolperst Du aber auch über die Formulierung "geschieht aus einer guten Absicht". Was meine ich damit?  Ich meine damit, dass jede einzelne Reaktion, ob günstig oder nicht, einem Zweck dient, den wir nicht immer direkt erkennen können, der uns aber dienlich sein ...

Umgang mit Herausforderungen

  Manchmal gibt es diese Zeiten, in denen einfach alles zu viel ist, oder? Der Job läuft nicht optimal, irgendwie zäh oder Dir fehlt einfach die Motivation. Vielleicht gibt es dort aber auch gerade zu viele Aufgaben und Abgabezeiten, die Dich unter Druck setzen. Zuhause steckt auch der Wurm drin: die Kinder sind zum wiederholten Male krank, sind nörgelig oder wollen einfach nicht in die Schule oder in die Kita gehen. Oder sie haben einfach einen "ordentlichen Rappel". Das sind so Zeiten, in denen Du scheinbar immer wieder vor neuen Herausforderungen stehst und Dir die Frage stellst, wie Du das alles überhaupt schaffen sollst. Wie Du mit all dem Deine Ideen von Erziehung und dem, wie Du Dir das Leben vorstellst, leben sollst. Das fühlt sich eng an. Fremdbestimmt. Demotivierend. Einfach nur sche**e. Du bist dann noch schneller müde, fühlst Dich erschöpft und vielleicht auch manchmal überfordert. Der Berg an Aufgaben und Verantwortlichkeiten scheint in diesen Zeiten einfach nic...

Verbundenheit durch körperliche Nähe

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Sind sie noch Babys, ist es uns Erwachsenen so klar, dass Körperkontakt unerlässlich ist, damit sich die kleinen Menschenkinder gut entwickeln können. Wir werden als empathische Wesen davon angezogen, Babys zu halten, sie zu streicheln und sie in unseren Armen zu wiegen und zu beruhigen. Umso älter Kinder werden, desto weniger Körperkontakt findet zwischen ihnen und ihren Bezugspersonen statt. In der westlichen Welt ist das gemeinsame Schlafen von Kindern und Erwachsenen lange Zeit kaum zu denken gewesen, erfuhr in den letzten Jahrzehnten doch wieder eine Art Revival. Doch auch dies eher bei Kleinkinderfamilien. Innerhalb unserer evolutionären Entwicklungsgeschichte ist jedoch dieser Zustand unüblich und wäre für lange Menschengeschichte sogar gefährlich gewesen. Schaue ich meine Kinder an (die lange keine Kleinkinder mehr sind!), dann erkenne ich regelmäßig, dass sie deutlich besser und ruhiger schlafen, wenn sie in meinem Bett mit mir zusammen die Nacht verbringen. (Das sagt nicht zw...

Schreib doch mal einen Liebesbrief!

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  Möchtest Du Deinem Kind eine Freude machen, die ihm hilft sich willkommen und gesehen zu fühlen? Ihm etwas schenken, dass das Selbstwertgefühl steigert und ihm zeigt, dass es ein wichtiger Teil Deines Lebens ist? Etwas, was ihm zeigt, dass Du genau an dieses Kind denkst. Etwas, was Dich jedoch nur eine einzige Minute kosten muss? Dann schreib Deinem Kind einen Liebesbrief! Ein kleines Zettelchen, auf dem Du sagen kannst, wie sehr Du es magst gemeinsam Zeit zu verbringen. Oder wofür Du ihm dankbar bist. Oder was Dir besonders gut gefällt.  Wenn Dein Kind noch nicht lesen kann, dann mal ihm ein Bild auf diese kleinen bunten Notizzettel. Ein Strichmännchen, das Dir ähnlich sieht und eines, das Deinem Kind ähnlich sieht, mit einer lachenden Sonne und vielen Herzen bringt die selbe Wirkung und ist von jedem umsetzbar, oder? Wie viele Bilder hast Du bereits von Deinem Kind erhalten, die es Dir schenken wollte und auf denen es seine Beziehung zu Dir ausgedrückt hat? Ich packe manch...

Welche Beziehung willst Du mit den Kindern führen?

 So viele Male habe ich in einer Situation auf eine Art und Weise reagiert, wie ich es eigentlich nicht wollte. Danach habe ich mich geärgert, weil ich es doch besser wusste. Und das machte das schlechte Gewissen noch größer. Stehst Du auch manchmal vor der Frage, weshalb Du reagierst wie ein Elefant im Porzellanladen, obwohl Du Dich doch für ein ganz anderes Verhalten entscheiden wolltest? Natürlich passiert das unabhängig von Deinem Alter oder dem Deines Gegenüber. Aber gerade Kinder schaffen es zielsicher uns in Situationen zu bringen, in denen wir Geduld oder Kopf verlieren. Ich möchte heute drei Sachen mit Dir teilen, die mir bisher geholfen haben, mit solchen Situationen gelingender umzugehen und ich hoffe, dass sie Dir auch helfen werden. 1) Finde Klarheit über das, was Du eigentlich willst! Als mir klar wurde, dass ich oft gar nicht so genau wusste, was ich in solchen Situationen eigentlich wollte und dass mich genau diese Unklarheit häufig dazu brachte eine gewisse Unsiche...

Staunt übereinander!

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 Wenn wir regelmäßig mit unseren Kindern zusammen sind, dann glauben wir diese genau zu kennen. Der Ausspruch: "Ich kenn' doch meine Pappenheimer!" ist hierfür bezeichnend. Wir kennen die Kinder, das stimmt. Und es stimmt gleichzeitig auch wieder nicht. Wir kennen das Bild, das wir uns über dieses Kind gemacht haben. Doch seitdem wir die Erfahrungen gesammelt haben, die dazu führten, dass wir glauben dieses Kind zu kennen, hat sich die Welt weitergedreht. Du hast Dich verändert und dieses Kind ebenfalls. Das bedeutet, ihr seid gar nicht mehr diese Personen, die ihr zu dem Zeitpunkt gewesen seid, zu dem ihr die Erfahrungsgrundlage geschaffen habt, die zu Deinem "Irrglauben" führte. Über Wahrnehmung habe ich bereits etwas geschrieben (wie unsere Vergangenheit unsere heutige Wahrnehmung verändert) und so wissen wir, dass wir immer nur Ausschnitte "der Wirklichkeit" sehen können. Das bedeutet wiederum, dass Du immer nur Einzelaspekte des Kindes erkennst. U...

Was hat Wattepusten mit Entspannung zu tun?

Watte pusten, sicher nichts Neues! Aber wusstest Du, weshalb dieses Spiel für Dich und Dein Kind so vorteilhaft ist? Wenn der Esstisch nach dem Wochenendfrühstück freigeräumt ist, nehmt ihr euch einen Wattebausch oder eine Feder und versucht, allein durch eurer Ausatmen (also ohne Hände) den Wattebausch zu bewegen. Ihr könnt ihn hin und her pusten, einen kleinen Wettkampf daraus machen oder ein Labyrinth gestalten und versuchen den Wattebausch hindurch zu pusten. Wie gesagt, das ist ganz sicher kein neues Spiel! Aber es hat unglaublich gute und entspannende Wirkungen. Als erstes ist es nämlich so, dass ihr durch das Pusten tief einatmet und einen deutlich verlängerten Ausatem habt. Das bedeutet, dass euer Körper beim Einatmen verstärkt mit Sauerstoff versorgt wird. Was sicher nie verkehrt ist. Beim Ausatmen wirken gleich zwei wundervolle Mechanismen: a) Verbrauchtes wird abgeatmet und reichert sich nicht im Körper an. b) durch das verlängerte Ausatmen wird der Parasympathikus stimulier...