Was hat Wattepusten mit Entspannung zu tun?
Watte pusten, sicher nichts Neues! Aber wusstest Du, weshalb dieses Spiel für Dich und Dein Kind so vorteilhaft ist?
Wenn der Esstisch nach dem Wochenendfrühstück freigeräumt ist, nehmt ihr euch einen Wattebausch oder eine Feder und versucht, allein durch eurer Ausatmen (also ohne Hände) den Wattebausch zu bewegen. Ihr könnt ihn hin und her pusten, einen kleinen Wettkampf daraus machen oder ein Labyrinth gestalten und versuchen den Wattebausch hindurch zu pusten.
Wie gesagt, das ist ganz sicher kein neues Spiel! Aber es hat unglaublich gute und entspannende Wirkungen.
Als erstes ist es nämlich so, dass ihr durch das Pusten tief einatmet und einen deutlich verlängerten Ausatem habt. Das bedeutet, dass euer Körper beim Einatmen verstärkt mit Sauerstoff versorgt wird. Was sicher nie verkehrt ist. Beim Ausatmen wirken gleich zwei wundervolle Mechanismen: a) Verbrauchtes wird abgeatmet und reichert sich nicht im Körper an. b) durch das verlängerte Ausatmen wird der Parasympathikus stimuliert. Das entspannt.
Aber damit ist noch nicht Schluss! Durch unser gesamtes Gesicht (eigentlich vornehmlich den Bereich der Ohren, der Wangenmuskulatur und hinab) und unsere Stimmbänder verläuft der ventrale Vagusnerv (Teil des autonomen Nervensystems). Der ist zum Beispiel für Entspannung und soziale Interaktion zuständig. Das bedeutet, dass Dein Kind und Du durch Pusten nicht nur für Sauerstoff und die Abatmung verbrauchter Luft sorgt, sondern dass ihr damit genau die Gesichtspartien beansprucht, die mit dem ventralen Vagus verbunden sind. Das bedeutet, dass ihr in entspannter, zugewandter Art Zeit miteinander verbringt. Durch diese Übung könnt ihr beide dafür sorgen, dass eure Stimmung angehoben wird und sich eure Beziehung vertiefen kann. Denn der ventrale Vagusnerv ist auch für das Sicherheitsempfinden verantwortlich sowie für einen guten Zugang zu Kreativität, Neugierverhalten, Freude und Gemeinschaft. Ihr könnt ganz nebenbei eure Fähigkeit zur emotionalen Regulation und positiveren Einschätzung von Situationen beitragen. Auch deshalb, weil ein positiv aktivierter Organismus eine deutlich positive Wahrnehmung hat.
Über den Spaß, den dieses Spiel macht, müssen wir sicher nicht explizit reden, oder? 😄 Und bedenke, jede schöne Erinnerung zahlt auf euer gemeinsames Beziehungskonto ein! Da macht so ein kleines Spiel gleich noch mehr Spaß!
In diesem Sinne, viel Freude und Gemeinschaft beim Ausprobieren!
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