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Es werden Posts vom März, 2023 angezeigt.

Wie beeinflusst meine Vergangenheit meine heutige Wahrnehmung?

In meinem Unterricht nutze ich gern zum Einstieg in ein neues Thema die Biografiearbeit. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie schwer es einigen Studierenden fällt, sich damit auseinanderzusetzen welche Einflüsse ihre eigene Geschichte für ihr heutiges Handeln in der Praxis hat. Einigen ist das klar und sie erforschen diesen Zusammenhang interessiert. Doch dem Großteil ergeht es nicht so. Sie verstehen manchmal ohne Anleitung gar nicht, dass ihr früheres Erleben und all ihre Erfahrungen ihr aktuelles Verhalten steuern. Doch gerade der Blick auf diesen Bereich des Lebens ist so wichtig für eine bewusste Entwicklungsbegleitung. Ein Beispiel: wenn ich als Kind immer wieder aus meiner Umwelt erfahren habe, dass erst die Arbeit erledigt werden muss und ich mich dann erst dem Vergnügen widmen darf, dann kann das (wenn es unreflektiert bleibt) ein Leitsatz meines Lebens sein. Und dieser Leitsatz ist dann nicht nur bezogen auf mein eigenes Verhalten, sondern auch auf das der Kinder, die ich be...
Wenn ich vor Jahren von Menschen las, die über "gute Erziehung" schrieben, über entwicklungsgerechten Umgang mit Kindern, dann hatte ich oft ein furchtbar schlechtes Gefühl. Ich dachte, diese Menschen wissen so viel mehr als ich und leben ganz sicher ein furchtbar gutes und harmonsiches Leben mit ihren Familien. So selten sah man nur Einblicke in deren Realitäten, dass sie die gleichen Herausforderungen haben, Probleme und Ängste. Dass auch ihnen nicht immer alles leicht von der Hand geht. Ich machte mir mein schlechtes Gewissen selbst, weil ich den Anspruch an mich hatte, all mein Wissen und Können darin zu stecken alles perfekt umsetzen zu wollen. Du kannst Dir vorstellen, dass ich damit immer wieder ordentlich auf die Nase gefallen bin. Da lief nichts rund, ich fühlte mich manchmal so machtlos den Weinkrämpfen meines Säuglings oder den Wutanfällen meines Kitakindes ausgeliefert. Und so geht es mir auch heute immer wieder mal. Dazu beigetragen, dass es sich nicht mehr so fu...

Ich erzähl von mir und du erzählst von dir

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Endlich ist es so weit und ich bin unendlich stolz und dankbar für diese Möglichkeit mein Anliegen in die Welt zu tragen. In diesem Artikel erfährst Du, worum es in dem Kartenset geht, bzw. was ihr damit anstellen könnt. Und natürlich erfährts Du auch, wie es überhaupt dazu kam, dass der Verlag an der Ruhr meine Ideen nun rausbringt. Für wen ist dieses Kartenset?  Die Karten sind grundsätzlich für junge Kinder ab 4 oder 5 Jahren bis hin für die etwas älteren Kinder, die manchmal schon etwas länger erwachsen sind.😉   Wenn die Kinder noch nicht lesen können , dann ist es hilfreich, wenn eine Person die Fragen vorliest. Aber auch sonst ist es eine tolle Möglichkeit als Erwachsener in die Welt der Kinder einzutauchen. Weitere Informationen findest Du im Booklet, das den Karten beiliegt.    Worum geht es bei den Fragekarten? Es geht darum, dass Kinder Sprachanlässe finden, um über sich selbst nachzudenken, in sich hinein zu spüren und andere besser kennenzulernen. Es geh...

missverstandene Bedürfnisorientierung

Seit einigen Jahren boomt der bedürfnisorientierte Ansatz in jeder neuen Elterngeneration. Unzählige Ratgeber, Podcasts und Seminare gibt es mittlerweile auf dem Markt, die Menschen mit diesem schönen Thema in Verbindung bringen wollen. Eine wundervolle Entwicklung, wie ich finde. Wenn sie nicht vielerorts so sehr zu Missverständnissen und Hilflosigkeit führen würde. In einer Welt, in der es nur so von Alternativen, Entscheidungen und Möglichkeiten wimmelt und man schnell die Orientierung verliert, weil Ratgeber A etwas ganz anderes als Podcast B sagt, entsteht schnell Verunsicherung. Zuweilen haben wir verlernt auf unser Bauchgefühl zu hören und hegen den großen Wunsch nach einem Geländer, einer Richtschnur, an der wir unsere Orientierung und ein gewisses Selbstverständnis wiederfinden können. Wir suchen nach Sicherheit in unserer Unsicherheit, ob wir das Richtige tun. Das trifft verstärkt auf die Beziehungen zu den Kindern zu, mit denen wir leben und vielleicht auch arbeiten. Wenn so...

Über diesen Blog

Hallo, mein Name ist Katja und ich möchte Dir heute den Blog "Beziehungsweise-Kind" vorstellen. Allein der Name des Blogs sagt bereits einiges darüber aus, worum es gehen wird: darum mit Kindern in Beziehung zu sein. Das ist nichts Neues, das weiß ich. Es gibt unzählige Seiten und wundervolle Menschen, die sich mit diesem Thema beschäftigen und ihr Wissen und Denken darüber in die Welt bringen. Und nun traue mich auch noch meines in diesen großen Pool beizusteuern. Dieser Blog soll kein Ratgeber sein. Es liegt mir am Herzen in Menschen, die mit Kindern (0 bis 100) zusammenkommen, Impulse, Fragen, Anregungen und Gedanken zu pflanzen, die Dir dabei helfen können, Dein eigenes Verständnis von Dir, dem Kind und der Welt anzusehen und herauszufinden, was Dein ganz eigener Weg ist. Wie Deine Reise innerhalb dieser Beziehungsgeflechte aussehen könnte. Und vielleicht auch dabei helfen kann, die ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen. Es geht mir aber auch um Hintergrundwissen. Denn ...